Die Burgruine Loch

Im Tal der Schwarzen Laber steht eine der seltsamsten Burgruinen Bayerns. Sie besteht zum Teil aus Höhlen in einer senkrecht aufsteigenden Felsenwand. Diese Höhlen dienten einmal zu Wohn- und Wehrzwecken des Burgherrn. Die Burg Loch war, wie der Name verrät, eine der in Bayern ganz seltenen Höhlenburgen. Der weithin sichtbare runde Bergfried dominiert den Hügel und bildet mit Eichhofen ein beeindruckendes Ensemble.

Erhalten sind heute noch der 22 Meter hohe, imposante Bergfried, der mit seiner Mauerkrone knapp die Höhe der Felswand erreicht, ferner Reste der Ringmauer sowie eine Wand des ehemaligen Wohngbäudes. An die alte Höhlenburg erinnern das verzweigte Höhlensystem mit Gängen und einem großen Höhlenraum, der früher zu einem Raum ausgemauert und mit Fenstern versehn war. Von dieser Höhle aus hat man einen herrlichen Blick auf Eichhofen mit dem ehemaligen Eisenhammer. Leider ist das Betreten der Burg aus Sicherheitsgründen zur Zeit nicht gestattet.

Die Burganlage besteht aus einem älteren Kern mit ausgemauerten und miteinander verbundenen Höhlen. Diese bilden die eigentliche Höhlenburg. Wann sie errichtet wurde, ist nicht bekannt. Sie wird erstmals im späten 13. Jh. im Besitz eines Adeligen namens Hugo von Loch erwähnt. Im 14. Jh. kam die Höhlenburg in den Besitz der Rammelsteiner, die sich nun nach der Burg benannten. Die Rammelsteiner waren ein altes Rittergeschlecht, das bereits im 12. Jh. in der Gegend ansässig war. Sie erlangten im späten Mittelalter hohe Ämter im Dienst des bayerischen Herzogs. Vermögend wurden sie durch die Errichtung eines Eisenhammers zu Füßen der Burg, den sie an einen Hammermeister verliehen. Vermutlich waren es die Rammelsteiner, die die alte Höhlenburg zu einer repräsentativen Anlage mit doppeltem Mauerring, Bergfried, einem an die Felswand angebauten Palasgebäude und mit einem befestigten Eingangstor ausbauten. Die Burg diente zum Schutz des Eisenhammers, aber auch zur Repräsentation der Macht der Burg- und Hammerbesitzer. Der bedeutendste Ritter aus dem Geschlecht der Rammelsteiner hieß Jakob Rammelsteiner von Loch.

Historie

Die Burg Loch bestand aus zwei mit Mauern ausgestalteten großen Höhlenräumen. Daran schloss sich ein weit verzweigtes Netz aus kleineren Nebenräumen der Höhle an. Der größte Raum mit einem Grundriss von 12,5 mal 7 Metern wurde als Wohnraum genutzt und war in seinem Inneren mit Holz verschalt. Beheizt wurde er durch eine heute noch sichtbare Feuerstelle. In diesem Raum ist nach Auflassung der Burg die Decke teilweise zur Oberfläche hin durchgebrochen. Deshalb kann man diesen Höhlenraum von der Berghangseite und von der Bergseite her betreten. Gemauerte Wände sind in diesem Raum mit ehemaligen Türen noch vorhanden. Die Höhle umfasst zwei Stockwerke, das obere Stockwerk besitzt aber nur eine kleine Kammer. Außerdem existierten außerhalb der Höhle noch weitere Gebäude, die außen an die Felswand angelehnt waren. Das Areal vor der Höhle war von einer hohen Ringmauer umgeben und durch einen Zwinger zusätzlich geschützt.

 

Höhle

Der direkt vor der Höhle platzierte, runde Bergfried französischer Bauart ist das einzige heute noch intakte und weithin sichtbare Gebäude der Burgruine. Der etwa 22 Meter hohe Turm aus Bruchsteinquadern hat im Erdgeschoss zwei Meter dicke Mauern. Über vier Geschosse verjüngen sich diese bis auf 50 Zentimeter. Durch seine Ausstattung mit Fenstern und Aborterker, heute ist noch das mittelalterliche hölzerne Abortholz vorhanden, war er relativ wohnlich gestaltet und über einen Hocheingang zu betreten. 1989 wurde er restauriert.